Reisebericht Florenz, Italien

Eine Woche lang haben wir uns im Rahmen einer Kunstgeschichts-Exkursion Florenz (und Siena) in Italien unter dem Thema der “italienischen Frührenaissance” angeschaut und dabei bekannte und bedeutende Meisterwerke der Kunst und Architektur besichtigt und diskutiert.

Altstadt von Florenz, Blick vom Piazzale Michelangelo

In Florenz haben wir einige Kirchen besichtigt:

– Santa Maria Novella

– San Lorenzo mit der Capelle Medicee (von Michelangelo)

– Santo Spirito

– Santa Felicita

– Kloster il Carmine mit der Capella Brancacci

– Dom Santa Maria del Fiore und das davor gelagerte Baptisterium

– Orsanmichele

– Santa Croce

Dazu haben wir noch Profanbauten besichtigt:

– Palazzo Strozzi

– Museo Palazzo Davanzati

– Palazzo Medici Riccardi

– Galleria dell’Accademia mit Skulpturen von Michelangelo, wie den David

Und dazu konnten wir noch die Restaurierungswerkstätten der Fortezza da Basso und des Opificio delle Pietre Dure besichtigen sowie die mitlerweile fast komplett abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten der Fresken in der Chorkapelle Santa Croce.

Zusätzlich habe ich mir dann noch auf eigene Faust die Uffizien und den Palazzo Pitti angeschaut.

Mit diesem reichhaltigen Programm haben wir noch lange nicht alles von der florentiner Altstadt gesehen!

Kultruell ist diese Stadt wirklich sehr reich, teilweise schon erschlagend.

Nachteilig empfand ich, dass man fast überall (auch Kirchen) Eintritt zahlen muss – und das nicht zu knapp!

In den Museen kann man, wenn man europäischer Student einer Kunsthochschule ist aber teilweise kostenlos eintreten, so z.B. bei den Uffizien. Man muss nur mit seinem Studentenausweis darauf hinweisen!

Allerdings ist in den meisten Museen und Kirchen das Fotografieren absolut verboten – noch nicht einmal ohne Blitz darf man Bilder machen. Falls man das doch tut, wird man sofort “sehr deutlich” darauf hingewiesen, dass das verboten ist!

 

Mir ist in dieser Woche das Bild einer klaren Hierarchie der Wertschätzung von historischem Kunst- und Kulturgut in Florenz entstanden: Fresken und architektonische Bauplastik sind sehr hoch geschätzt. Ihre Konservierung wird gern finanziert. Danach folgen Steinplastiken und Gemälde. Historische Möbel scheinen in der Wertschätzung ganz unten zu rangieren.

Stuhl auf Landzunge unter einer Brücke über den Arno, Florenz

Besonders im Palazzo Pitti ist mir aufgefallen, dass sich Besucher auf einige der historischen Stühle setzen dürfen.

Auch in der präventiven Konservierung erscheinen mir die Florentiner sehr inkonsequent:

Historische Wandbespannungen werden erst dann mit Plexiglas geschützt, wenn sie schon deutlich abgegriffen sind (im Palazzo Pitti aufgefallen). Und mit Staubwischen haben sie es auch nicht; besonders in den Uffizien waren einige Skulpturen, Stuckaturen und Bilderrahmen mit dicken, sehr auffälligen Staubschichten überzogen.

Fehlt da das Geld oder ist das Bewusstsein für Sammlungspflege noch nicht so ausgeprägt?

 

Die Altstadt an sich hat ein definitives Verkehrsproblem!

Durch die engen Gassen rasen Motorroller, Autos und sogar LKW! Die Bürgersteige sind mikroskopisch schmal bis gar nicht vorhanden, so dass man wirklich sehr aufpassen muss. Und man darf sich nicht auf grüne Ampeln verlassen…

Hier gilt besonders: Augen auf im Straßenverkehr!

Dennoch bietet die gesamte Altstadt wirklich viele Fotomotive, ist also auch für künstlerische Fotografie sehr geeignet.

Eine erhebliche Gefahr des Diebstahls kann ich jetzt nicht bestätigen. Aber man sollte schon gut auf seine Taschen und Kameras aufpassen.

 

Wir als Studenten haben in Ferienwohnungen gewohnt und haben uns selbst verpflegt.

Unsere Unterkünfte waren durchweg schön.

Die, in der ich war (Lungarno Amerigo Vespucci), kann ich wirklich sehr empfehlen! Sie ist stilvoll eingerichtet und sehr gemütlich. Die Vermieterin ist überaus nett, zuvorkommend und kann Englisch. Und sie bedankt sich für jegliches Kompliment, dass man ihr macht, selbst wenn man nur betont, dass die Heizung einfach zu bedienen ist.

In dieser Wohnung waren wir zu viert, das war ok. Für Paare ist es, glaube ich, viel besser geeignet.

Aber so war es natürlich preiswerter.

Unterkunft, Verpflegung und Eintrittsgelder beliefen sich bei mir auf ca. 200€.

Auch wenn einige Lebensmittel in Italien teurer sind, als in Deutschland, sind die öffentlichen Verkehrsmittel (besonders Zug) unglaublich günstig! Allerdings muss man hierbei immer mit unvorhergesehenen Ereignissen und Unpünktlichkeit rechnen und sollte deshalb genug Zeitpuffer einplanen.

 

Alles in Allem war es die Reise aber wert und ich würde auch gern wieder nach Florenz zurückkehren oder ins übrige Italien reisen. Es ist wirklich sehr lohnenswert! Und Sprachkenntnisse sind natürlich überaus vorteilhaft.

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