Furniertes Kästchen

Als besonders persönliches Geburtstagsgeschenk habe ich ein einfaches Kästchen furniert.

Auf dem Deckel des Kästchens sollte eine persönliche und individuelle Marketerie sein. Dafür habe ich in einem Medaillon zwei Portraits eines Verwandten (einmal im jungen und dann in höherem Alter) mit einer Lilie zusammengestellt.

Die Umsetzung in eine Vorlage, die direkt zum Zuschnitt der Furnierstückchen dient, war etwas anspruchsvoll, aber nicht übermäßig kompliziert.

Schwieriger dagegen war die Holzauswahl. Ich habe nur nach Farbton ausgesucht. Mooreiche für Schwarz und Zitronenholz für die weiße Lilienblüte sowie die ergrauten Haare des älteren Portraits standen schnell fest. Für die Gesichtshaut wollte ich drei Farbtöne, um durch Licht und Schatten Plastizität zu erreichen. Nach langem Überlegen habe ich mich dann für Ahorn, Birke und Elsbeere entschieden. Der Fond des Medallions erhielt Vogelaugenahorn. Um das Kästchen nicht durch zu auffällige Maserung zu überladen, habe ich für den Rest Kirsche gewählt.

Beim Zuschneiden der kleinen Stückchen aus dünnem Messerfurnier habe ich meist ein Skalpell benutzt, für die Mooreiche eignete siche eine kleine Schere am besten. Dabei ist aber immer die Maserrichtung zu beachten. Aufgeklebtes Furnierband hilft sehr, da es leicht splitternde Holzarten zusammenhält.

Nachdem dann alles zugeschnitten war, habe ich den Blumenstiel grün gebeizt und die Blüte brandschattiert.

Bevor ich die Marketerie aufleimte, habe ich die großen Flächen des Kästchens mit Kirsche belegt, um das Medaillon präzise ausrichten zu können.

Vor dem abschließenden Lackauftrag habe ich die Oberfläche glatt geschliffen, noch einige Details eingraviert und mit dunkler Masse aus Schleifstaub und etwas Holzleim ausgekittet.

Das Innere habe ich dann noch mit rotem Samt ausgekleidet.

Insgesamt hat das alles gar nicht so lang gedauert. Dafür hat es aber um so mehr Spaß gemacht! Und die damit beschenkte Person hat sich unglaublich darüber gefreut.

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