Restauratoren – ein Volk für sich!? [Teil 1]

Restauratoren sind schon ein merkwürdiges Völkchen.

Unter den studierten Restauratoren gibt es solche mit einem Diplom, andere mit Bachelor- und wieder andere mit Master-Abschluss. Und was sagt der Welt das? Arbeitet ein Diplom-Restaurator – abgesehen von seiner längeren Berufserfahrung – besser, als ein “Bologna-Kind”? Entspricht das Diplom wirklich dem aktuellen Bachelor der Restaurierung?

Kann doch eigentlich gar nicht, weil neben der Studiendauer auch riesiege Unterschiede zwischen den Hochschulen liegen!

In Köln z.B. macht man einen Bachelor of Arts in Restaurierung und Konservierung von Kunst und Kulturgut. In Hildesheim macht man einen Bachelor of Arts in präventiver Konservierung. Zweifel der Vergleichbarkeit sind da durchaus berechtigt! Doch heißt das, dass B.A.s aus Hildesheim dann in der Berufswelt weniger bis keine Chancen haben? Dürfen die dann überhaupt zur Konservierung und Restaurierung von Kulturgut eingesetzt werden? Oder dürfen sie wirklich nur Maßnahmen der präventiven Konservierung ausführen?

Und was ist, wenn Hildesheimer B.A.s der präventiven Konservierung dann noch ihren Master of Arts in Konservierung/Restaurierung machen? Sind sie dann mit einem kölner M.A. vergleichbar? Abgesehen vom Schwerpunkt der Fachrichtungen natürlich (Köln: Holz und Werkstoffe der Moderne; Hildesheim: Möbel und Holzobjekte).

Wenn also bereits die Studienabschlüsse der Hochschulen und Universitäten (Berlin, Dresden, Erfurt, Hildesheim, Köln, München, Potsdam) nicht klar zu identifizieren sind, brauche ich nicht nach Abschlüssen der Akademie in Stuttgart und des Goering Instituts zu fragen.

Es ist ja gut und richtig, dass sich die akademischen Ausbildungsstellen von einander unterscheiden, doch so sehr?

Da fällt es doch verwandten Disziplinen, die dem Restaurator in der Denkmalpflege oder den Museen über den Weg laufen, schwer ihn einzuschätzen, oder? So entstehen doch falsche Vorstellungen unseres Könnens. Oder ist das eh egal, weil wir letztendlich alle den gleichen Erwartungen unterliegen?

Und wo stehe ich da, als junge, engagierte Restauratorin M.A. aus Hildesheim?

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