Hornemann Kolleg zu Laser, Kaltplasma und Terahertz

Am Abend des 15.4.2013 startete das Hornemann Kolleg in die nächste Runde. In diesem Semester geht es um verschiedene interdisziplinäre Themen aus der HAWK.
Den Anfang machte der charmante Dr. Wolfgang Viöl aus Göttingen. Seit 1994 ist er an der Fakultät Naturwissenschaft und Technik tätig. Seine Umtriebigkeit und Kompetenz werden in zahlreichen Titeln, Projekten, Kooperationen und Patenten deutlich. Folglich trägt er den Spitznamen “Daniel Düsentrieb” zu Recht.
Sein sehr charmanter und witziger Vortrag thematisierte das Potential von Laser, Kaltplasma und Terahertzstrahlung für Anforderungen der Konservierung und Restaurierung.
Nach verständlichen Erklärungen, was diese drei Energiezustände sind und was sie bewirken, nannte er auch konkrete Einsatzbeispiele. So wurde die plasmagestützte Ionisationsspektroskopie (PGIS) zur berührungsfreien und fast komplett zerstörungsfreien Materialanalytik entwickelt. Das auf eine Oberfläche treffende Plasma löst nur wenige Elektronen aus dem oberflächennahen Material, so dass ein spezifisches Leuchten erzeugt wird. Dieses kann mittels optischer Emissionsspektroskopie (OES) verschiedene Elemente identifizieren. Evtl. kann es zukünftig damit möglich sein, transparente Überzüge auf Möbeln schnell, günstig und recht eindeutig zu bestimmen.
Die Terahertzstrahlung kann als berührungs- und zerstörungsfreie Untersuchungsmethode Hohlräume direkt am Objekt aufzeigen. Dabei kann man bestimmen, wie groß und dick der Hohlraum ist und in welcher Tiefe er sich befindet. Auch hintereinander liegende Hohlräume können so mit etwas Übung erkannt werden. Bei hölzernen Objekten gestaltet sich aufgrund des Wassergehaltes eine Anwendung wohl schwierig. Hier bedarf es noch einiger Forschung.
Durch die Kombination von Laser und Kaltplasma lassen sich Gesteine und Metalle reinigen. Plasma wurde in Versuchen mit der Mikrobiologie des Fachbereichs Konservierung/Restaurierung bisher bereits erfolgreich gegen Mikroorganismen eingesetzt. Bakterien, Hefen und Pilze können auf allen Oberflächen nahezu komplett abgetötet werden.
Auch wenn dieser Vortrag bereits bei der 25-Jahrfeier des Studienganges Konservierung/Restaurierung vorgetragen worden sein soll, war dieses Hornemann Kolleg gut besucht.
Da Prof. Dr. Viöl mit diesen drei Techniken bisher nur positive Erfahrungen gemacht hat, hoffe ich sehr, dass er diese in weiteren Projekten mit den verschiedenen Fachrichtungen der Restaurierung an der Fakultät Bauen und Erhalten weiter entwickelt. Hier steckt meiner Meinung nach großes Potential für Belange der Kulturguterhaltung.

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