Lebensmittel als Kulturgut?

Natürlich sind auch Nahrungsmittel und aus ihnen zubereitete Speisen Teil unserer Kultur und somit erhaltenswert.
So z. B. auch Dresdner Eierschecke, die in den alten Bundesländern weitgehend unbekannt ist. (Die Beste, die ich bisher gegessen habe, macht die Bäckerei Wintermann in Cranzahl.)
Solche und andere regional sehr typische Speisen haben einen geschichtlichen Hintergrund und eine oft sehr lange Tradition, die ohne Frage bewahrt und vermittelt werden müssen.
Doch lohnt sich der Aufwand, solch leicht verderbliches Kulturgut zu erhalten, wie es in der Restauro 6/2013 über Schokoladen-Weihnachtsmänner von Anja Wagenknecht thematisiert wurde?
Meiner Meinung nach ist das Risiko, durch solche Sammlungsgegenstände einen idealen Nährboden für Schadorganismen zu bieten und damit andere Objekte zu gefährden oder gar zu schädigen, viel zu groß. Und was würden solche Lebensmittel dann überhaupt noch vermitteln? Bei diesem Kulturgut geht es doch nicht nur um das Aussehen, sondern um Geschmack – bei den verschiedenen künstlerischen Interpretationen auch um die Art des Vergehens. Das können wie auch immer konservierte Nahrungsmittel nicht mehr vermitteln.
Deshalb scheint es doch weit sinnvoller, neben soziokulturellen Hintergründen, den genauen Zutaten und ihrem Mengenverhältnis auch die exakte Zubereitung zu dokumentieren und regelmäßig zuzubereiten.
So ließen sich dann evtl. auch neue Zielgruppen ins Museum locken. Vielleicht könnte man dieses Kulturgut dann auch leichter in anderen Regionen Deutschlands bekannt machen. Und der wirtschaftlichen Aspekt liegt sicher auch klar auf der Hand …

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