Schloss Favorite bei Rastatt

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Am Rande des Ortes Förch bei Rastatt liegt das Schloss Favorite. Zufällig wird man hier nicht vorbei kommen; man muss schon gezielt dort hin wollen. Und genau dieser Umstand macht das Schloss mit seinem Schlosspark zum kulturellen Geheimtipp.

Von 1710 bis 1720 ließ Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden, geborene von Sachsen-Lauenburg, das Schloss als Sommerresidenz errichten. Fern ab der Residenzstatt Rastatt, eingebettet in die Landschaft, pflegte man hier einen sehr privaten und freien Lebensstil ohne offizielle Etikette.

Das Gebäude ist in einen vergleichsweise wenig repräsentativen Schlossgarten eingebettet, dessen nördlicher Teil als barocker Lustgarten und der südliche als Wald gestaltet ist. Hier wurde speziell die Fasanenzucht betrieben. Bereits ab 1791 wurde der Barockgarten im Stil eines Landschaftsgartens überformt. Im Wald befindet sich eine achteckige Eremitage, in der die sehr gläubige Sibylla Augusta viel Zeit verbracht haben soll.

PENTAX ImageObwohl die Erbauerin bereits sieben Jahre nach der Fertigstellung nach Ettlingen umsiedelte und von da an Schloss Favorite nur noch sehr sporadisch besucht wurde, ist es in einer seltenen Gesamtheit und Unversehrtheit erhalten geblieben. Wir finden heute vielfach noch die ursprünglichen reichen und kreativen Wandbespannungen, die ursprünglichen Scagliola-Böden sowie einen Großteil der ursprünglichen Ausstattung, allem voran die umfangreiche Porzellansammlung, die zahlreichen Kostümbildern und die nahezu lebensgroßen Wachsfiguren in der Eremitage.

Auch der Garten bietet noch immer einen Ort der Erholung mit wundervollen Aussichten in die umgebende Landschaft.

Und nach einem Besuch dieser Anlage kann man sich bei hervorragendem Kaffee und Kuchen im Schlosscafé wieder stärken.

Witterungsbedingt ist das Schloss allerdings nur von Mitte März bis Mitte November geöffnet. Planen Sie also schon jetzt eine Reise nach Rastatt.