Bei all dem Alltagsstress konnte ich in diesem Jahr kaum die Vorweihnachtszeit genießen.
Plätzchenbacken habe ich aber geschafft. Und dabei den Duft von dem ein oder anderen Räucherkerzchen genossen.
Apropos – was macht eigentlich das Karzl?
In diesem Sinne wünsche ich jedem Leser/jeder Leserin frohe Festtage so, wie ihr sie eben mögt. Genießt die Zeit im Kreise eurer Liebsten und haltet auch mal inne und entschleunigt. Der Alltag fängt uns früh genug wieder ein.
Seit Ende April 2013 wartet der Welterbeantrag der Montanregion Erzgebirge auf Entscheidung (ich berichtete).
Nach wie vor drücke ich meiner Heimat die Daumen, denn ich sehe viele positive Effekte für die Wirtschaft dadurch. Diese Ansicht wird auch durch Erfahrungswerte des Klosters Maulbronn, Baden-Württemberg bestätigt. In Heft 4/2013 der Schlösser Baden-Württemberg berichtete Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, von Effekten, die der Welterbestatus Maulbronn in den letzten 20 Jahren brachte. Dabei stellte er drei Hauptaspekte heraus, die auch der Montanregion Erzgebirge helfen könnten.
Zunächst wächst natürlich die öffentliche Aufmerksamkeit und Sensibilität. Weltkulturerbe wird intensiver wahrgenommen und sorgsamer bewirtschaftet, um den Titel nicht wieder zu verlieren.
Welterbe rückt stärker in den Fokus der Forschung. Auch wenn für einen Welterbeantrag bereits viele Fakten und Zusammenhänge erforscht werden müssen, ist dies meist erst der Anfang intensiverer Forschungen. Gerade im Falle von Maulbronn hat dann z.B. auch die Erforschung und Kartierung der komplexen Wasserwirtschaft des Klosters Beispielcharakter für ähnliche Objekte in anderen Bundesländern.
Maulbronn belegt auch, dass mit dem Welterbetitel der kultur-touristische Wert steigt, denn damit lässt sich vielfältig werben.
Dennoch erfordern alle positiven Potentiale, die mit der Aufnahme eines Objektes auf die Weltkulturerbeliste der UNESCO einhergehen, viel Arbeit aller Beteiligten. Neben der Investition von Finanzen und Arbeitskraft allein zur Erhaltung, bedarf es auch einer entsprechenden Aufbereitung. Besuchern müssen stets attraktive Neuigkeiten geboten werden, um sie immer wieder anzulocken. Das alles schafft Arbeitsplätze.
Damit hoffe ich, dass all dies dann auch so für die Montanregion Erzgebirge eintritt und nach 20 Jahren dann ebenso positive Bilanz gezogen werden kann.
Nachdem ich diesmal die Weihnachtswünsche verpasst habe, möchte ich wenigstens noch zwei kurze Filmchen nachreichen. Sie stammen aus meiner Heimat und bereiten Sprach- und Weihnachtstraditionen modern auf: Karzl-Geschichten – Geburt Karzl-Geschichten – Dr Christbaahm
Das ist wirklich eine gute Idee, die ganz niedlich umgesetzt wurde. Ich freue mich schon sehr darauf, mehr davon zu sehen!
Nun mache ich es aber kurz:
Allen Lesern wünsche ich einen guten Start in ein erfolgreiches, glückliches und gesundes neues Jahr.
Mein einziger guter Vorsatz für 2014 ist, diesen Blog wieder intensiver zu pflegen.
Anfang dieses Monats wurde der Antrag zur Erhebung des Erzgebirges zum Welterbe bei der UNESCO eingereicht. Und nach meiner Erfahrung bei dem erfolgreichen Antrag des Fagus-Werkes in Alfeld, hat die “Montan- und Kulturlandschaft Erzgebirge” gute Chancen, in die Liste der Welterbestätten aufgenommen zu werden.
Seit 1168 in Freiberg die ersten Silberfunde gemacht wurden, ist im Erzgebirge eine eigene Kultur entstanden. Der Bergbau hat nicht nur die Landschaft geformt, Städte und Siedlungen geschaffen, sondern auch das Leben der Bevölkerung geprägt. Daraus habe sich verschiedene Bräuche entwickelt. Allem voran natürlich die vielfältigen Weihnachtstraditionen, aber auch das Klöppeln oder Reifentiere Drechseln. Auch Musik, Literatur und Juristerei sind vom Bergbau geprägt. Nicht nur auf deutscher, sondern auch auf tschechischer Seite der Ländergrenze haben sich auch Flora und Fauna dem Bergbau angepasst. Seit einiger Zeit wird in der Nähe meines Heimatdorfes wieder ganz intensiv nach Mineralien gegraben.
Durch diese grenzüberschreitenden, materiellen und besonders vielfältigen, immateriellen Zeugnisse werden ausgewählte Anlagen im Erzgebirge hoffentlich bis 2015 Welterbe. Schon seit 1998 steht das Erzgebirge auf der Warteliste der UNESCO. Der aktuelle Antrag wurde von zahlreichen verschiedenen deutschen und tschechischen Vereinen, Gruppen und Institutionen erarbeitet.
Der Welterbetitel würde dann über den zu erwartenden touristischen Anstieg hoffentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung in der Region führen – der dringend benötigt wird. Immer, wenn ich in meiner Heimat bin, macht es mich traurig, dass die Gegend kaum Perspektiven bietet. Auch das Image der Region würde sich dann sicher langfristig verbessern. Dafür müsste sich natürlich auch die Bevölkerung viel stärker den “Fremden” gegenüber öffnen.
Ich hoffe für das Erzgebirge sehr, dass der Antrag positiv entschieden wird.
Auch dieses Jahr wünsche ich allen Lesern meines Blogs sowie allen, die sich in irgendeiner Weise für die Erhaltung von Kulturgut und Kultur einsetzen, frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Start in ein erfolgreiches neues Jahr. All dies wünsche ich natürlich auch denen, die unser modernes Leben angenehm gestalten.
Nach altem erzgebirgischen Brauch dürfen eigentlich erst heute Abend, mit dem Läuten der Kirchenglocken um Punkt sechs Uhr alle Lichter in den Fenstern und Stuben angezündet werden. Dann gibt es Essen und dann Bescherung…
Unsere Traditionen – auch die, wie wir Weihnachten feiern – sind wichtiges Kulturgut, denn diese Traditionen machen eben unsere Kultur aus. Dies zu erhalten, gestaltet sich aber schwierig, da es überwiegend immateriell ist.
Zu meiner Kultur gehört es z.B. traditionell erzgebirgisch Weihnachten zu feiern.
Ich habe einen Herrnhuter Stern, Schwibbögen, Nussknacker, Räuchermännchen mit Räucherkerzen, natürlich eine Krippe und einen Adventskranz sowie eine Pyramide und viele, viele Kerzen.
Diese Gegenstände selbst kann man erhalten, doch gehört auch das Wissen um die Benutzung und die Herkunft dazu.
Wussten Sie, dass der Schwibbogen vom Mundloch eines Bergwerkstollen abgeleitet wurde? Und die Pyramide von einem Pferdegöpel aus dem Bergbau stammt?
Mir fehlen allerdings noch ein Bergmann und ein Engel im Fenster. Haben Sie solche Figuren schonmal gesehen? Wissen Sie, was es damit auf sich hat? Im Erzgebirge haben die Hausherren früher stellvertretend für jedes ihrer Kinder solch eine Figur geschnitzt – ein Bergmann für einen Sohn, ein Engel für eine Tochter. Wie genau es aber dazu kam, das weiß ich auch nicht.
Und mir sind schon viele andere Weihnachtsbräuche abhanden gekommen.
So gibt es einige Haushalte, die ihre Fensterbeleuchtung erst am Heiligen Abend um 18Uhr mit dem Läuten der Kirchenglocken anschalten. Ich kenne es aber auch so, dass schon in den Adventswochen die Fenster reich beleuchtet werden, was früher den Bergleuten in der dunklen Jahreszeit ein bisschen Licht bringen sollte.
Ich kenne es auch nicht, dass die Stube mit Stroh ausgelegt wurde. Und Neunerlei habe ich auch noch nie gegessen.
Über diese Weihnachtsbräuche lässt sich sicher eine Doktorarbeit schreiben.
Aber ich möchte hier eigentlich nur dazu aufrufen, in der modernen, hektischen Welt diese Bräuche und Traditionen nicht als altmodisch, überholt oder kitschig abzutun. Das sagt nur, wer den Sinn davon nicht kennt.
Ich finde es wichtig, dass wir Traditionen haben, Dinge, die wir von unseren Eltern oder Großeltern übernehmen und ihnen damit Respekt zollen. Außerdem ist die Weihnachtszeit die beste Zeit im Jahr, um zur Ruhe zu kommen, mal wieder an liebe Menschen zu denken und nett zu einander zu sein.
Wer Weihnachten wirklich “unterm Baum entscheiden will”, wie ein großer Elektrohandel wirbt, der hat Weihnachten in meinen Augen komplett falsch verstanden.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen besinnliche, ruhige und traditionsreiche Weihnachten.
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