Kassel Wilhelmshöhe wird Welterbe

Der Park Kassel Wilhelmshöhe mit dem berühmten Herkules wird nun also als bedeutendes Zeugnis des europäischen Absolutismus mit dem Welterbetitel gewürdigt.
Wenn man mit dem Zug nach Kassel Wilhelmshöhe fährt und dann vom Bahnhof zum Schloss läuft, ist das durchaus sehr beeindruckend. Rund eine halbe Stunde läuft man immer geradeaus, den Blick immer auf das Ziel gerichtet, das ganz am Horizont von einem winzigen Herkules bekrönt wird. Zunächst steigt der Weg nur sehr sacht an, zum Schluss immer steiler.
Ist man dann am Schloss angekommen, hat man aus dem Saal im ersten Obergeschoss eine sehr beeindruckende Aussicht über die Stadt mit ihrem geschäftigen Treiben, wie sie sich dem Schloss “unterwirft”.
Gegenüber hat man aus diesem Saal einen wunderbaren Blick in den Park und zum Herkules hinauf. Hier spürt man noch immer den absolutistischen Herrschergedanken, eine “heile” Adelswelt sowie Romantik, Abenteuer und Verwunschenheit durch die partielle Umgestaltung nach englischen Vorbildern.
Streift man durch den Park, entdeckt man hinter jeder Wegbiegung einen neuen idyllischen Ausblick. Dieser Park ist eine einzige Inszenierung, die uns heute aus dem Alltag entführt. Ein Tag in diesem Park lässt einen alle Sorgen vergessen.
Dazu bietet das Schloss heute eine sehr qualitätvolle Gemäldesammlung über drei Geschosse verteilt.
Und ein Geheimtipp ist die im Untergeschoss ausgestellte Sammlung von Korkmodellen antiker Bauwerke, die ohne Eintritt besichtig werden kann. Es werden knapp über 30 Modelle von Antonio Chichi, einem berühmten römischen Modellbauer der Zeit um 1800, gezeigt. Besonders im Vergleich zu den Korkmodellen von Carl May, einem bedeutenden deutschen Modellbauer dieser Zeit – die heute im Schloss Friedenstein in Gotha stehen, sehr interessant – gerade was den Zustand und die Restaurierungen anbelangt…
Weitere Sammlungen gibt es u. a. in Aschaffenburg und Darmstadt.