Restaurierung einer Lampe

Vor einiger Zeit bekam ich von einer lieben Nachbarin eine ca. 70cm große Stehlampe geschenk, die vermutlich aus den 1920er oder 1930er Jahren stammt.
Lampe_vorher
Am Holzfuß habe ich lediglich eine Zierleiste durch Verleimung mit Hautleim wieder befestigt, einen kleinen fehlenden Bereich in Balsa ergänzt und mehrere Risse in Furnier und Unterkonstruktion mit Resto-Kitt verkittet und retuschiert. Nach einer Trockenreinigung und partieller, wässriger Feuchtreinigung konnte ich die stumpfe Oberflächenerscheinung mit etlichen Feuchteflecken durch Überpolieren mit einer dünnen Schellacklösung beheben. So hat das Holz wieder mehr Tiefenlicht erhalten.
Der Schirm aus Pergament war an manchen Stellen durchstoßen. Diese Stellen habe ich von innen mit Japanpapier und Gelatine verklebt. Die Hutmutter zur oberen Fixierung des Schirmes fehlte und wurde von mir durch eine heute handelsübliche, messingfarbene ersetzt.
Das aufwendigste war der Tausch der Stromkabel. Diese schienen in der Vergangenheit schon mehrfach erneuert oder repariert worden zu sein, wiesen aber Brüche und Abisolierungen auf. Die beiden Keramikfassungen und Kontakte waren noch sehr gut erhalten, bedurften nur einer leichten Reinigung und nehmen nun wieder moderne Leuchtmittel auf. Auch der vorhandene Schuko-Stecker aus altem Kunststoff wurde gereinigt und wieder angebracht. Beim Kabel von der Lampe zur Steckdose war mir eine Textilummantelung wichtig.

Lampe_fertig

Über das warme Licht und die dadurch erzeugten Glanzpunkte freue ich mich sehr. Die Lampe verbreitet nun eine sehr inspirierende Atmosphäre in meinem Arbeitszimmer. Zur Pflege genügt wöchentliches Abstauben.