Neue Kästchen

Zur Weihnachtszeit habe ich wieder zwei Kästchen neu gestaltet und verschenkt.

Aus zwei alten Zigarettenkisten wurde eine Schatulle für Herrenaccessoires (rechts) und eine für allerlei Kostbarkeiten und Erinnerungen (links).

Für ein ordentliches Ergebnis, habe ich zunächst vorsichtig die Schließen und Scharniere sowie etwaige Etiketten entfernt. Dann wurden die Oberflächen gründlich glattgeschliffen.

Die kleinere Kiste wurde dann in mehreren Lagen weiß gefasst, mit zahlreichen Zwischenschliffen und einem gründlichen Endschliff, damit eine absolut ebenmäßige Oberfläche entsteht. Die Falze habe ich in Grün abgesetzt, um einen ansprechenden Übergang zum Inneren zu schaffen, den ich später noch mit grünem Seidensamt ausgeschlagen habe. Die äußeren Verzierungen habe ich in Serviettentechnik aufgebracht und die gesamte, empfindliche Oberfläche seidenmatt lackiert. Nach dem Anbringen der Beschläge war die Arbeit hier abgeschlossen.

Die zweite Schatulle wurde zunächst mit mehreren Weißschichten innen und außen grundiert. In einem dunklen Violett fasste ich dann die Seiten ringsum und den oberen Deckelrahmen. Nach dem Glatten habe ich das weiße Feld auf dem Deckel mit Schmetterlingen in drei Helligkeitsstufen des Violetttons so gestaltet, dass es wirkt, als flögen sie vom Dunkel in die helle Ferne rechts oben. Nach dem Glattschleifen setzte ich im Bild noch ein paar Glitzerakzente. Das Innere wurde mit besonderem Papier mit Goldhighlights ausgeschlagen. Da auch dieses recht empfindlich ist, habe ich abschließend das Äußere und Innere lackiert. Nach dem Anbringen der Scharniere und der Schließe hat es die Beschenkte sehr glücklich gemacht.

Im Vergleich zu den Kästchen mit Perlenmosaik, die ich vor einiger Zeit anfertigte, sind diese hier natürlich deutlich weniger aufwendig. Die Holzsubstanz dieser Kästchen war auch deutlich geringer, so sind Teile ausgebrochen, als ich die Scharniere entfernt habe. Es haben sich auch Teile beim Fassen verzogen, deshalb klemmen beide Schatullen jetzt etwas beim Öffnen und Schließen.

Die Fertigung und das Verschenken haben mir große Freude bereitet. Die neuen Besitzen erfreuen sich nun an ihren handgefertigten Unikaten.

Furniertes Kästchen

Als besonders persönliches Geburtstagsgeschenk habe ich ein einfaches Kästchen furniert.

Auf dem Deckel des Kästchens sollte eine persönliche und individuelle Marketerie sein. Dafür habe ich in einem Medaillon zwei Portraits eines Verwandten (einmal im jungen und dann in höherem Alter) mit einer Lilie zusammengestellt.

Die Umsetzung in eine Vorlage, die direkt zum Zuschnitt der Furnierstückchen dient, war etwas anspruchsvoll, aber nicht übermäßig kompliziert.

Schwieriger dagegen war die Holzauswahl. Ich habe nur nach Farbton ausgesucht. Mooreiche für Schwarz und Zitronenholz für die weiße Lilienblüte sowie die ergrauten Haare des älteren Portraits standen schnell fest. Für die Gesichtshaut wollte ich drei Farbtöne, um durch Licht und Schatten Plastizität zu erreichen. Nach langem Überlegen habe ich mich dann für Ahorn, Birke und Elsbeere entschieden. Der Fond des Medallions erhielt Vogelaugenahorn. Um das Kästchen nicht durch zu auffällige Maserung zu überladen, habe ich für den Rest Kirsche gewählt.

Beim Zuschneiden der kleinen Stückchen aus dünnem Messerfurnier habe ich meist ein Skalpell benutzt, für die Mooreiche eignete siche eine kleine Schere am besten. Dabei ist aber immer die Maserrichtung zu beachten. Aufgeklebtes Furnierband hilft sehr, da es leicht splitternde Holzarten zusammenhält.

Nachdem dann alles zugeschnitten war, habe ich den Blumenstiel grün gebeizt und die Blüte brandschattiert.

Bevor ich die Marketerie aufleimte, habe ich die großen Flächen des Kästchens mit Kirsche belegt, um das Medaillon präzise ausrichten zu können.

Vor dem abschließenden Lackauftrag habe ich die Oberfläche glatt geschliffen, noch einige Details eingraviert und mit dunkler Masse aus Schleifstaub und etwas Holzleim ausgekittet.

Das Innere habe ich dann noch mit rotem Samt ausgekleidet.

Insgesamt hat das alles gar nicht so lang gedauert. Dafür hat es aber um so mehr Spaß gemacht! Und die damit beschenkte Person hat sich unglaublich darüber gefreut.